Mittwoch, 10. Juni 2015

besehen [Aussis] ... ein Vater nach dem Drama der Dardanellen-Schlacht

Keine Ahnung warum ich mir DAS angesehen hab - "The Water Diviner" (2014) (Titel auf Deutsch: "Das Versprechen eines Lebens")!! 

Alleine schon die Kurzbeschreibung der Geschichte reizte mich nicht sonderlich: ein australischer Landwirt und Wünschelrutengänger (gespielt von Russell Crowe) hat seine drei Söhne beim Kampf um Gallipoli verloren, was seine Frau in den Selbstmord treibt. Da sich die Leichname der Kinder jedoch nie finden ließen, beschließt der Verzweifelte 1915 in die Türkei zu reisen und selbst zu suchen.

Er hofft die Vermissten doch noch irgendwo unbeschadet zu finden. Dabei stößt er zunächst aber erst einmal auf eine ihm komplett fremde Kultur und auf ein ehemaliges Bond-Girl, die schöne Olga Kurylenko als unnahbare Hotelbetreiberin.

(Foto: still aus dem original Trailer zu "The Water Diviner" mit Russell Crowe als trauernden Vater; gesehen auf: www.dailymail.co.uk)


Warum ich es dennoch angesehen habe, lag vor allem an den geschichtlichen Hintergründen: im ersten Weltkrieg belagerten und bekriegten sich die verbündeten Mächte der Entente zu Land und zu Wasser, doch die Osmanen hielten die Halbinsel Gallipoli an den Dardanellen (im mitteleuropäischen Raum auch eher als Dardanellen-Seeschlacht bekannt) mit eisernem Willen. Insgesamt fielen bzw. wurden in den Kämpfen verletzt und geschwächt auch von den bitterkalten Winternächten, rund 350.000 Menschen, was ca. der Hälfte(!) aller im Einsatz befindlichen Soldaten entsprach.

Ein unglaubliches Trauma, das bis heute nicht nur in den Geschichtsbüchern der damals beteiligten Nationen weiterspukt! So feiern die ehemaligen Verbündeten Australien, Neuseeland und Tonga jährlich am 24. April immer noch den ANZAC-Day zum Gedenken an die Gallipoli campaign im WW I.


Der Film verkitscht die Geschichte leider für meinen persönlichen Geschmack zu sehr. ja, Russell Crowe ist ein toller Schauspieler, die Landschaftsaufnahmen sind super, die Gräuel der Kampfszenen halbwegs sensibel für das Leid auf beiden Seiten dargestellt. Fein auch einmal den coolen Newcomer Jai Courtney in einem für ihn völlig untypischen Casting als Offizier zu sehen!

Doch wozu muss z. B. immer und überall fast zwanghaft eine Liebesgeschichte eingebaut werden? Auch an den allgemeinen Daten wurde ohne besonderen Grund herumgebastelt (es ist nicht Winter, was aber maßgeblich zum Drama beitrug, siehe oben!). Und - what the hell - was hat das ganze mit Wünschelruten zu tun?!?!


Keine Empfehlung von mir. Aber vielleicht sehe ich mir die 1, 2 türkischen Filme zu Gallipoli einmal an ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen