Freitag, 29. Mai 2015

besehen [Künstliche Intelligenzen] ... 2x robots vs. world

Tja, so kann es auch gehen. Erst vor kurzem wollte die Hyde dem exzessiven SciFi-Konsum (naja, ein wenig) abschwören, da hat sie es cold turkey-mässig schon wieder voll erwischt! Das ging so vor sich ...


Zunächst einmal - ich kann gar nix dafür!!! Das wechselhafte Wetter im April/Mai ist Schuld. Wirklich wahr! Was außer lesen, essen, schlafen und halt geile SciFi anschauen soll man da machen?! :p


Der südafrikanische Hit "Chappie" (2015) von Neill Blomkamp (ja genau, DER, der schon mit seiner Aliengeschichte "District 9" vor einigen Jahren Jo(hannes)burg auf die Film-Weltkarte katapultiert hat!!) ist ein Muss. Eine Schande quasi, dass sich die Hydinger den nicht schon längst angeschaut hat. Was soll man sagen, manchmal muss man auch arbeiten, Wetter hin oder her ... ;-)



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(Foto: der umfunktionierte Polizeiroboter Chappie im gleichnamigen Hit aus Südafrika in voller Gangster-Montur; gesehen auf: time.com)



Die Scheisse ist heiss, und wie! Schließlich wird hier in einer nicht allzu fernen Zukunft ein ausrangierter Polizeiroboter von Kriminellen gestohlen. Und AUFGEZOGEN!! Denn der junge Ingenieur (Dev Patel), der das Wrack Chappie (gesprochen von Sharlto Copley, auch einer der südafrikanischen Filmstars der Stunde) ursprünglich gefladert hat, hat ihm zu Testzwecken ein eigenes Bewusstsein eingepflanzt. Die Kriminellen (u.a. gespielt von den zwei Irren von "Die Antwoord", DIE südafrikanischen Musiksuperstars Yolandi Visser und Ninja, OH YAY!) nutzen das natürlich sehr fein zu eigenen ähm beruflichen Zwecken und schon bald kommt Chappie mit grenzgenialem Slang und passenden Macker-Posen daher.



 
(Foto: die kriminellen "Eltern" (u.a. die Musiker von "Die Antwoord" links) und Chappie schreiten zur Tat; gesehen auf: doubletoasted.com)
 

Blöd nur, dass der nicht gerade unehrgeizige Kollega vom Ingenieur (gespielt von einem schlecht frisierten Hugh Jackman) den Chip in Chappies Blutza auch haben möchte, um seine eigene Konstruktion eines neuen Polizeiroboters voranzubringen und dem Spuk mit Chappie auf die Schliche kommt. Und schon hamma den Salat! Dermaßen schräg und spaßig! Es war ein einziger Rausch von Anfang bis Ende! Und traumhaft gut visualisiert noch dazu!

Ich bin höchst gespannt, denn Gerüchten zufolge soll Blomkamp tatsächlich den Zuschlag für den neuen "Alien"-Film bekommen haben. WUIII!!


Deutlich ernster geht es da bei meiner zweiten SciFi-Auswahl zu. Und ruhiger, aber das ist im Vergleich keine Kunst. Die Hintergründe sind allerdings nicht minder ernst - was tun, wenn Roboter einmal technisch so weit fortgeschritten sein werden, dass sie wirklich intelligent sind? In "Ex Machina" (2015) sehen sie sogar noch aus wie Menschen, mit künstlicher Haut, und - haben Gefühle. BRR!! :o


(Foto: Alicia Vikander als AI Ava, die nicht nur schön und intelligent, sondern auch Gefühle hat; gesehen auf: io9.com)


Der geniale wie auch selbstverliebte und exzentrische Entwickler Nathan (Oscar Isaac [Hernandez]) läd sich den jungen Programmierer Caleb (Domhnall Gleeson) ein, um ihm bei der Feststellung der Intelligenz seiner neuesten Kreation Ava (Alicia Vikander) zu unterstützen. Schnell wird in diesem düsteren Kammerstück klar, dass hier einiges nicht ganz dem slicken Anschein entspricht!


(Foto: der junge Programmierer Caleb (Domhnall Gleeson; rechts) und der geniale wie gestörte Entwickler Nathan (Oscar Isaac; links) bei der Arbeit; gesehen auf: www.exmachinamovie.co.uk)


In der Abgeschiedenheit des Luxusanwesens beschäftigt sich Caleb mit der anmutigen und gefühlvollen AI Ava und merkt bei der Durchführung des Turing-Tests (ein klassischer Test zur Determinierung, ob ein Computer intelligent ist) nur, dass er zum unfreiwilligen Spielball vom paranoiden und komplett überkandidelten Nathan wird, nicht jedoch, worin sie beide schon gefangen sind. Unglaublich fesselnd!


Alle drei Hauptdarsteller sind gerade sehr auf dem aufsteigenden Ast in Hollywood: die junge Schwedin Alicia Vikander (u.a. bekannt aus "The Fifth Estate" (2013), einem kontroversen Film über Wikileaks-Gründer Julian Assange, oder dem Kostümdrama "Anna Karenina" (2012)) wird gerne als "zarte Wilde" eingesetzt, passt auch immer, sie ist super! Oscar Isaac legte eine feine Leistung als scheiternder Jazzmusiker Llewyn Davis im Film "Inside Llewyn Davis" der Coen-Bros hin. Demnächst wird er in den neuen Star Wars-Filmen zu sehen sein. Ich bin mächtig gespannt! Der Typ kann was!

DER Star unter ihnen ist jedoch sicherlich Gleeson (zuletzt bei der Hyde im Jolie-Film "Unbroken" besprochen), ein Ausnahmetalent, groß und doch zart und zerbrechlich, mit ausdrucksstarkem Gesicht und dem Willen schwierige Themen zu spielen - jede Sekunde Sendezeit mit ihm ist hervorragende Unterhaltung. Von dem noch viel zu sehen sein wird! Sehr viel!



Beide Filme handeln vordergründig von den selben sehr ernsten Fragestellungen, die komplett unterschiedliche Art der Aufbereitungen liefert den Zusehern jedoch nochmals viel Gesprächsstoff. Zwei ausdrückliche Empfehlungen!

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