Und da ihr weder Polizei noch Kirche ihren Verdacht, der Selbstmord der Tochter sei nicht so eindeutig wie es scheint, glauben will, zwingt sie sich mit Medikamenten aufgeputscht um sich wenigstens ein wenig bewegen zu können, zu einer Reise in die Hauptstadt nach Buenos Aires.
(Buchcover von "Elena weiß Bescheid"; gesehen auf: www.unionsverlag.com)
Im Laufe der Erzählung hört man immer mehr hinein in die Geschichte der beiden Frauen, Elena und Rita, Mutter und Tochter, die sich anscheinend inbrünstig hassten und für ihrer beider faden Leben verantwortlich hielten. Die eine, fühlt sich mit der Parkinson-Erkrankung im Stich gelassen, auch von Gott, die andere muss sich um jemanden kümmern, der sie wenig schätzt. Vielleicht ist auch mehr dahinter?
Schön zu erkennen aber zunächst etwas gewöhnungsbedürftig sind die häufigen Wortwiederholungen. Aber es ist auch sehr stimmig. Alles ist an das Tempo der Hauptfigur angepasst! Fast wirken die Wiederholungen auf mich auch als hielte Elena - im Kopf ja völlig klar, ihr Körper ist nur völlig hinüber - alle anderen für beschränkt, weil sie ihre Bemühungen um Klärung der wahren Todesursache ihrer Tochter nicht erkennen können.
(Die vielgelobte argentinische Autorin Claudia Pineiro; gesehen auf: www.diariodecultura.com.ar)
Ein unangenehmes weil berührendes Buch mit vielen schmerzhaften Untertönen, das durch sein ausgezeichnetes sprachliches Kalkül betroffen macht. Schlimm ist auch die häufig nagende Frage der Mutter, wie man eine Mutter mit einem toten Kind denn nennt? Schließlich gibt es mit Waisen ja auch den umgekehrten und durchaus benammsten Fall.
Im Unionsverlag ist im Übrigen auch ein Interview mit Claudia Pineiro über das Buch erschienen.
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