Samstag, 4. Juli 2015

bestaunt [Museum] ... das Wissen der Dinge auf dem Präsentierteller

Im Naturhistorischen Museum befindet sich ja quasi eine alte Heimat der Hydinger. Wenn auch nimma so oft wie früher, geht sie da noch sehr gerne hin. So auch vor kurzem zur Sonderausstellung "Das Wissen der Dinge".

Allein schon, dass es eine Sammlungsbeauftragte der Universität Wien gibt, ist interessant. Sie führte auch persönlich durch die Ausstellung, doch nach dieser ihrer Vorstellung hätte ich getrost wieder heimgehen können.


Die Ausstellungsräume im obersten, sonst kaum genutzten Stock des Naturhistorischen sind schwül-heiss weil nicht entlüftet oder gekühlt. Sonderbar. Das ganze Design ist schon beim Betreten des Raumes (JA, Einzahl, ein großer Raum, das war's) enttäuschend: eine Timeline mit ein paar Ausstellungsobjekten verziert, die zu den Events angeblich passen. Gaaanz kreativ das: oben wichtige Geschehen in der Wissenschaftswelt zu den genannten Zeiträumen, unten was sich da in Wien getan hat. Mrs. Hyde sagt laut: gähn!

 
(Foto: das schöne Naturhistorische Museum mitten in Wien; gesehen auf: commons.wikimedia.org)


Das Wissen irgendwelcher Dinge kann man sich praktisch auch selbst zusammendenken, wenn man denn in dem cirka 15-minütigen Rundgang (mehr ist es halt nicht, was man geboten bekommt), denn es gibt nicht viele Erläuterungen zu den ausgewählten Stückeln.

Als auch unglaublich neuartige Idee (/Ironie off) gibt es noch 2, 3 Inseln im Raum, wo man sich manches ein bissi genauer anschauen darf und auf Fernsehbildschirmen tatschen kann. Leider, und das ist der größte Kritikpunkt, werden die unglaublich seltenen und sehr wertvollen  Blaschka-Glasmodelle von hauptsächlich Seegetier zwar schön in einem Aquarium präsentiert, aber so dunkel und fast ohne individuelle Beschriftungen. Tja!



(Foto: berühmte Blaschka-Glasmodelle (hier 3 Quallenarten), die zur Top-Handwerkskunst aller Zeiten zählen; gesehen auf: commons.wikimedia.org)


Die Führung durch die Kuratorin war auch leider wenig professionell. Mir haben allerdings ihre persönlichen Einblicke in die Entstehung der Ausstellung und die Hintergründe und Ideen dazu sehr gefallen. Einzig - diese Umsetzung!? Auch wenn wer das Protokollieren von Sammlungen als Aufgabe hat (was grundsätzlich fein ist, dass eine Uni da endlich mehr Wert drauf legt!) hat er - anscheinend trotz der Mitarbeit von rund 40 ExpertInnen - keine Ahnung von Ausstellungsdesign. Wie schade!!


Angeblich hat ein Bio-Prof dazu gesagt, er kenne etwas Ähnliches aus Harvard und diese Ausstellung sei ja so toll und praktisch genau so gut wie die Ami-Dingens. Nun ja, wenn er sowas vor 30 Jahren gesehen hat, war es DAMALS sicher toll weil innovativ. Mrs. Hyde hat selten was Faderes gesehen und schäumt gelinde gesagt ob der Zeitverschwendung.
 
So bitte nicht! Keine Empfehlung!

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