Dienstag, 7. Juli 2015

belesen [Schuld] ... wo beginnt sie und wo endet sie?

Unglaublich!

Dieses Wort fasst so ziemlich jeden Aspekt, positiv wie negativ, von Ferdiand von Schirachs Buch "Schuld" zusammen!

Schon die erste Geschichte dieses Erzählbandes ist dermassen ekelerregend und doch so berührend zugleich, dass, wird man davon nicht völlig abgeschreckt, man unbedingt weiterlesen muss.

Der Stil des langjährigen Anwalts, der in seinen Büchern tatsächliche Begebenheiten und häufig juristische Grenzfälle (wie in diesem Buch eben zum Thema Schuld) beschreibt ist eher zurückhaltend nüchternm doch durchaus detailreich.


(Foto: Cover des Buches "Schuld" bei Piper erschienen; gesehen auf: www.piper.de)


Berührend sind die persönlichen Geschichten der Opfer aber auch der TäterInnen, die selbst oft viele Jahre schwer mißbraucht wurden und sich nicht mehr anders helfen konnten als durch Gewalt. Sind sie dann wirklich schuld? Und woran genau? Sind die, die weggeschaut haben nicht auch genauso schuldig?

Wahnsinn, was so alles an Ungerechtigkeiten locker durch's System flutscht und wie oft auch Kinder und Jugendliche in die Mühlen von Verbrechen geraten. Wie viel Pech manche haben und wie wenig die Gesellschaft auf Mitmenschen achtet. Traurig!

Für die Hyde der gelungenste Auftakt einen bislang nicht näher bekannten Autor näher erforschen zu müssen! Schwerste Empfehlung (mit Vorbehalt, denn ekeln darf man sich nicht schnell, um diese Geschichten zu lesen).

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