Es ist ein tiefschürfendes Thema, da habt ihr Recht. Man spricht nämlich in so unterschiedlichen Zusammenhängen von Kultur, zum Beispiel bei
- Esskultur und Tischmanieren
- Mode generell
- pop culture
- Kunsthandwerk (so zusagen als Kultur mit Lokalkolorit)
- Kultur im Sinne von Traditionen in Organisationen (die jeweilige Wissenschaftskultur an Insitutionen, Unternehmenskultur)
- Kultur als Bezeichnung ganzer Gesellschaften (Pfahlbaukulturen u.a.)
- Einstellungen und Werte von Generationen im Vergleich zueinander
- Biertrinkkultur (hähähä!)
- Kulturen in der Pflanzenzucht (oder von Mirkroben wie bei mir per unabsichtlichen Besiedlung des Mistkübels *würg*)
- usw.
Irgendwie fühlt man im Innersten ziemlich genau, dass Kultur schützenswert ist, zumindest die meisten Ausprägungen davon. Man weiß, was dazugehört, aber warum dann doch manches nicht so schützenswert ist, ist schon ein wenig vage, das "neimodische Zeigs", vor allem pop culture, wäre schon wieder ein Streichpöstchen für viele Menschen.
Nachdem Mrs. Hyde diese Woche Herzkasperl einen nach dem andern hatte wegen Meldungen wie dieser über die systematische Zerstörung von Kunstwerken bei kriegerischen Auseinandersetzungen, wollte ich dem mal auf den Grund gehen, WIESO das so schockiert.
(Foto "meditation interrupted" von Karl Horton @ Flickr)
Ich finde es entsetzlich, was Menschen - allen voran Frauen und Kindern, und das sag ich jetzt nicht nur, weil morgen Weltfrauentag ist, sondern weil Frauen und Kinder eben immer besonders hart von Kriegen und Eskalationen betroffen sind, think about it!! - in Kriegen angetan wird: sterben, vergewaltigt werden, verstümmelt werden und körperliche Schmerzen haben, von Familienangehörigen getrennt werden, hungern und dursten müssen, seelische Pein ertragen müssen, oft noch ein Leben lang und und und.
UND dann terrorisieren, schänden und tilgen AggressorInnen auch noch ihre Vergangenheit! DAS finde ich so verwerflich an solchen Aktionen wie zuletzt in Mossul! Spätestens nach der Bibliotheksverbrennung von Alexandria zu Urzeiten (pfoa, heut schmeisst die Hydinger wieder mit Geschichtewissen ummadum, leck Arsch!) weiß man, dass Völker ohne Geschichte schwache Völker sind und rasch erobert werden. Das wird sehr geschickt und nun dank Medien zur Erniedrigung und Vernichtung der Anderen noch wirksamer eingesetzt.
"Der aktuelle Bildersturm der radikalislamischen Miliz "Islamischer Staat" (IS) im Museum von Mossul und die anderen Zerstörungen lassen sich mit den herkömmlichen Normen des humanitären Völkerrechts aber schlecht fassen."
(Friedrich Schipper in "Bildersturm: Es braucht rasch globale Normen zum Schutz von Kulturgut", Userkommentar auf "DerStandard", 6.3.2015).
Kultur bietet also Zusammenhalt, sind ein Volks-Uhu quasi! Man ist stolz auf das Geleistete der Vorväter und -mütter. Man hat große Freude so alte Schätze überhaupt noch zu besitzen und präsentieren zu können (und sie sind ja auch gutes Geld wert). Kunst und Kultur geben Kraft und da es ja auch die "schönen Künste" heisst, hat Kultur auch die Möglichkeit uns zu unterhalten und dabei viel und zum Teil altes Wissen zu lehren.
Darum weint Mrs. Hyde, wenn Bücher verbrannt, Bibliotheken zerstört, Kuntwerke beschädigt und KünstlerInnen zensiert werden! Weil uns allen dabei etwas Wichtiges gestohlen wird! Na super, jetzt heul ich auch noch ... *schnief* Zu Hilfe sollen nun wie im Artikel sehr gut angemerkt, ALLE, die Vereinten Nationen, und genauere Definitionen von kulturellen Gütern in den Völkerrechten festhalten. Es bleibt also ein Rest Hoffnung!
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