Montag, 30. März 2015

besehen ... [Reisefilme] Wenn einer eine Reise tut ...

Ja, zugegeben - Mrs. Hyde ist in Urlaubsstimmung, demnächst geht's los auf ein verlängertes Wochenende. Drum (aber nicht nur darum)  hat sie sich zum Thema Reisen ein wenig in der Filmwelt umgetan und zu diesem Behufe also EEENDLICH "This must be the place - Cheyenne" mit Sean Penn (huch, das reimt sich sogar) und "The Darjeeling Limited" mit Adrian Brody, Owen Wilson u.a. angesehen.


Cheyenne rules! :-D Ich war wahrlich nicht angetan von Sean Penns deppertem Spruch über den dreifach Oscar-ausgezeichneten Inarritu (jo, genau, das mit der Greencard, WTF?!). Penn ist und bleibt halt ein widersprüchlicher und anscheinend sehr unsympatischer Charakter im echten Leben. Was ich dennoch immer wieder sehr anziehend an ihm finde ist seine extreme Wandelbarkeit und sein Mut zu ungewöhnlichen Rollen (man denke nur an Milk", großartig), die den Macho in anderem Licht zeigen.

(Foto: Sean Penn als Cheyenne im Film "This must be the place";
gesehen auf: http://366weirdmovies.com/capsule-this-must-be-the-place-2011/
)


Als Hauptdarsteller Cheyenne in "This must be the place" (2011) ist er wieder einmal so ein seltsamer Kauz. Der stark gealterte ehemalige Rockstar lebt zurückgezogen und wenig luxuriös mit seiner Frau. Das Aussehen mit schwarzen langen auftoupierten Haaren und gesamte Gehabe des Dahinschlurfens und leise Redens erinnert wohl nicht nur zufällig an Ozzy Osbourne!

Irgendwie wirkt er in seiner Langsamkeit und mit den seltsamen Outfits sehr verletzlich. Gelegentlich bröckelt die Schminke im Gesicht symbolisch und langsam entrollt sich eine Hintergrundgeschichte, um eine trauernde Mutter, einen toten Vater und eine Reise, die zum Mordkomplott eines alten Nazis werden soll und doch so völlig anders änden wird.

Doch seht selbst, meine Empfehlung habt ihr jedenfalls!! Unbedingt! P.S.: Als überdrübersuperduper Special gibt es ein feines Konzerterl vom großartigen David "The Talking Heads" Byrne als Aufschlag noch dazu! Hörens- und sehenswert! na bitte, wer da nicht gern verreist, und wenn nur in Gedanken, dem weiß Mrs. Hyde auch nimma zu helfen.


Mein Film Nummero 2, eine Reisegeschichte, die unterschiedlicher nicht sein könnte, vom Regisseur-Wunderwuzzi Wes Anderson ist nachdem mir dessen "Grand Budapest Hotel" (2014) SO gut gefallen hat leider ein wenig durchgefallen. Ja, sicher, lustig und a Hetz ist "The Darjeeling Unlimited" (2007) eh, voll. Trotzdem, hier geht mir was ab: ich hab mich zwar gut amüsiert, aber auf Etappen, was sonst nicht üblich ist bei mir. Ich weiß nicht wirklich, worum es letztlich gegangen ist, der Film ist zu schwammig für mich, die Geschichte zu konfus, dass es dann schon wieder ein bissi zu unlustig wirkt.





(Foto: Jason Schwartzman, Owen Wilson und Adrian Brody (von links nach rechts)
im Film "The Darjeeling Limited" von Wes Anderson;
gesehen auf: https://ofopinions.wordpress.com/2014/08/05/of-limited-and-unlimited/
)

Zur Geschichte: 3 Brüder treffen sich in Indien und besteigen den Darjeeling Unlimited und treiben dort ernsten Gesichtes allerhand Unfug. Das ist stellenweise saukomisch und man macht sich fast in die Hose! Dann folgen immer mal 10 Minuten wo sich nix Konkretes tut, man sich aber auch nicht wirklich treiben lassen kann. Dauernd bleibt so ein Gefühl des etwas nicht mitbekommen habens zurück. Etliche Male musste ich zurückspulen und checken, ob ich eh nix überhört hab. Doch nein, meine Lauscher waren gut gespitzt.

Aus wirren Gesprächen kann man dann Teile einer Geschichte rausfiltern: einer der Brüder (Owen Wilson, fast immer mit Verband am Kopf - wozu nur?) hat seine 2 Brüder (u.a. Adrian Brody!!!, I love him!!!, er scheint ein Hawara vom Anderson zu sein, spielt ja auch im "Grand Budapest" wieder mit!) zur Reise eingeladen, die er mithilfe eines komischen Assistenten genauestens geplant hat. Nach und nach kommt heraus, dass der Vater gestorben ist, im Leben der 3 jeweils nix passt und sie zusammen als Überraschung - für irgendwie alle - die Mutter (Anjelica Houston) in einem indischen Kloster besuchen werden, die nicht wirklich begeistert darüber und auch komisch ist.

Rückblickend weiß ich was mir gefehlt hat an diesem Film: ein bissi mehr an konkreter Hintergrundgeschichte, eine Erzählstimme (wie sie beim "Grand Budapest Hotel" so unglaublich toll funktioniert!) und ein gewisses Ziel, eine Aussage oder dergleichen. Aber, wollen wir mal nicht so sein - lustig war's ja eh! Und ich hoffe auf mehr Feines von Anderson in der Zukunft, und glaube kaum enttäuscht zu werden!


So, und nun vertschüß ich mich auf ein paar Kulturtage! YES!

Samstag, 28. März 2015

beknackt ... [Aufreger] Was soll uns Kultursponsoring sagen?

Ehrlich, Kultursponsoring trägt schon komische Blüten! Was soll uns das sagen, wenn zum Beispiel "Audi" das Burgtheater sponsort?

Wenn es Mrs. Hyde was sagen soll, versteht sie es definitiv nicht!


Money 
(Foto: "money" von Monay Brenn @ Flickr; übrigens - findet's Ihr auch, dass der Typ auf dem roten Geldschein rechts oben im Bild (kann leider nicht entziffern, was das für eine Währung ist, sorry, Mrs. Hyde ist enorm schassaugad!)  VOLL wie der Bill Murray ausschaut?! :D :D :D)


Hier Ihre verzweifelten Übersetzungsversuche
Ein Autohersteller, der weiß, dass seine häufig stinkreichen Kunden wohl eher ins Theater als in ein Kabarett oder zum Heurigen gehen und nun dort seine fade Werbung einpflanzt.

Oder: "Kauf nächstes Mal unsere Karren, dann bleibt Dir weniger Knete für den Prosecco in der Pause übrig und du wirst nicht so schnell zum Säufer."??

Beziehungsweise vielleicht auch: "Sieh her, Schnösel und Schnöseline! Jetzt wo ihr einen coolen Audi habt's werds nicht so blöd sein und damit in den Ersten zur Burg fahren und dort damit angeben beim keinen Parkplatz finden. Aber theoretisch wüsstets ihr, dass ihr könnterts wenn's es wollerts!" ???


Noch beknackter sind ja manchmal Werbeeinschaltung angesetzt, z. B. unlängst von A1 im Kino ... direkt bevor man die Handys eh AUSschalten soll (haben's aber ursprünglich nie dazugesagt). Wenn da wenigstens irgendein Zusammenhang der Branchen bestünde. Aber so ... ??? Was kommt als nächstes Stützstrumpfhosenhersteller für ein Street Art-Festival?!


Hm. Ich bleib dem jedenfalls auf der Spur. Und im Übrigen - Mrs. Hdye steht sich's mehr auf BMW! Schaun ma mal, wo die so überall sponsorn ... und, wo bleibt MEIN Sponoring eigentlich?! :-p

Freitag, 27. März 2015

besehen .... [Comicfilme] Erste Hilfe-Roboter, Pinguine und japanische Prinzessinnen

Comics. Die Auswahl ist üppig, um als Laie nicht zu sagen, undurchsichtig. Mrs. Hyde haut sich sie dennoch um die Birne, damit es hier auch mal fein lustig zugeht im Blog! :-D

Roboter. Mag die Hyde. Sie ist schon ganz zapplig, wenn nun endlich "Chappie" in die Kinos kommt. Wie? Ach so, stimmt, der ist kein Comic ... wurscht, ach, da is er ja wieder, der rote Faden. In Comic-Form kommen die Metallkameraden auch ziemlich oft vor (bitte "WALL-E" (2008) ... maaa, war der herzig!). Ein auch sehr herziger Roboter ist Baymax aus "Big Hero 6" (2014) aus dem Hause Walt Disney Animation Studios.

Momentale, kurzer rant über die Hirnwixxerei, englische Originaltitel und deutsche Synchrontitel (auch auf Englisch gebürstet) KOMPLETT deppert zu vergeben - ich verstehs echt nicht, der Hauptdarsteller, quasi, heisst Baymax und der Hersteller, quasi, ist der Bub Hero. Also wieso um alles in der Welt, sakrament noch amal, muss man die Mrs. Hyde so verwirren und sich blöd mit den Titeln spielen?!

Ok, geht wieder.

 
(Abbildung: der Erste-Hilfe-Roboter Baymax aus dem Comic "Big Hero 6"; Still aus dem Videointerview: https://www.youtube.com/watch?v=laTKz2IU7Kw)

Inhaltlich, zeichnerisch, message (Freundschaft ist was wert, mir hoitn zaum) ... alles süß! Und - die müssen ja auch oft mitschauen, wenn die Kids glotzen - es ist auch für Erwachsene sehr unterhaltsam, kurzweilig und richtig lustig! Hyde says - go for it! Allein schon, dass der Erste Hilfe-Roboter so ein großer, unförmiger, langsamer aber herzensguter ... naja, quasi, hat sowas ja nicht ... Klumpen ist, ist dermaßen amüsant. LOL! Ich musste die Szene, wo er am Bett nicht vorbei kommt 3x hintereinander anschauen! Ich war verwässert durch viel Augenpippi! *Tränenlach* :-)

War zurecht für einen Oscar nominiert. Sollte man mal gesehen haben!


Mit den "Penguins of Madagascar" (2014) gehen wir über in die Comic-Viecherei. Für Mrs. Hyde bekanntes Terrain, kennt sie doch schon "Madagascar" von 2005 (jössas, was, schon 10 Jahre alt?!) rund um die spaßigen Zootiere, die ein neues Zuhause suchen müssen und dabei einen Haufen Abenteuer gemeinsam bestehen.

Offen gestanden, wenn Schmäs oder Ideen so lange verwendet und ausgeschlachtet werden, bleibt oft nicht wirklich viel Gutes über. Mrs. Hyde hatte Bedenken, ob das hier auch der Fall sein würde und begab sich eher skeptisch ins Fernsehabend-Abenteuer mit den Pinguinen. Und wurde leider nur an sehr wenigen Stellen vom Gegenteil überzeugt! :-/

 
(Abbildung: die 4 Pinguine (vorne), der böse Octopus Dave samt Handlangern (Mitte und links) und  die Spezialeinheit North Wind (rechts hinten; gesehen auf: http://www.hdwallpapers.in/penguins_of_madagascar_movie-wallpapers.html)

Die Story ist schnell geschildert: man bekommt kurz mit, wie die 4 Pinguin-Freunde als Küken sich gefunden hatten (aber nicht wieso die immer tun als wären's Ninja??), um gleich in eine schnell eskalierende Entführungsstory rund um den bösen Octopus Dave (gesprochen von John Malkovich, *schmelz*!!!) zu gelangen. Der mag Pinguine gar nicht, weil die immer viel herziger als er sind, und verfolgt einen teufischen Plan. Die 4 Pinguin-Hawara veruschen ihn also aufzuhalten, was auch die "Spezialeinheit" North Wind versucht, die aus einem Wolf (gesprochen von Ben CUMBERBATCH *kreisch*!!!), einer Robbe, einer Eule und einem Bären (gesprochen von Peter Stormare *cool*) besteht.


Gut war der echt nicht, also als Erwachsener langweilt der. Richtig pecken hat Mrs. Hyde nur müssen bei Dave's Chamäo-Erwähnungen von Schauspielern ("Kevin, bake-on!"). TRAUM!!! :-D Das Schuhplattel-Ablenkungsmanöver der Pinguine und die pösen Handlangerkraken und ihre spaßigen Geräusche sind auch fein.

Ansonsten - leider alles nix. Es ist ein Spektakel, dauert geht's zu, aber die Geschichte und die gesamte Aufmachung mager. Keine Empfehlung für die "Penguins of Madagascar" von Mrs. Hyde!



Der dritte Comic im Bunde und künstlerisch sicherlich bei weitem der anspruchsvollste ist "The Tale of the Princess Kaguya" (2013) (im japanischen Original, weil wir wollen hier schon genau bleiben: "Kaguyahime no monogatari"). Wunderschön gemalt, entzückende Charaktere und manchmal tiefsinnige aber auch für ältere Kinder leicht zu folgende Dialoge. Wunderwunderschön! <3



Die Legende von Prinzessin Kaguya (2013) Poster
 (Abbildung: Plakat zu "The Tale of the Princess Kaguya"; 
gesehen auf: http://www.imdb.com/title/tt2576852/?ref_=fn_al_tt_2)

Ein alter Bambus-Fäller findet eines Tages in einem Bambusschößling ein kleines Wesen. Es muss eine Prinzessin des Himmels sein, denkt er sich. Behutsam bringt er es mit zu sich nachhause und zeigt das Prinzesschen seiner Frau. Dass es kein normales Kind ist wird schnell klar, als sich das Kleine plötzlich in ein Menschenbaby verwandelte. Das alte Ehepaar kümmert sich von da an um das Kindlein und zieht es liebevoll auf. Besonders wenn es etwas Neues lernt, das es schön findet, wächst Kaguya in einem schnellen Schub ein wenig mehr.

Das Herz erwärmend freut es sich an allem und jedem. Die Natur und ihre vielen Formen (Hasen, Grashüpfer, Vögel, Blumen, Wasser, ...), alles liebt das Kind und mit ihm wir Zuseher! Der Schluß offenbart die wahre Herkunft Kaguyas, es ist traurig und hat doch einige schöne Lebensbotschaften.

Wie dieser fantastische Film den Oscar für "Best Animated Film" nicht gewinnen konnte, ist Hyde ein Rätsel! ABSOLUTES MUST SEE!!! <3

Dienstag, 24. März 2015

besehen [Film] "Fury" leaves me furious. Not.

Na Oida, bitte!? WTF!!! Wenn Filme so beginnen ... muss man sich auf einiges gefasst machen!

Besah sich Mrs. Hyde vor grundanständiger Fadesse kürzlich hingestreckt also doch einmal wieder einen Brad Pitt-Film an. Wirkt ja fast alles nur noch wie "Inglourious Basterds" (2009) was der macht, darauf hat sie keine Lust. Einen guten Kriegsfilm mag Hyde jedoch durchaus zu schätzen wissen ... halt gut müssert er sein.

Die Erwartungen sind also niedrig angesetzt. Auch "Fury" (2014) ist wieder ein Pitt-rettet-den-WW2-Film, mit Pitt als "Helden" namens "Wardaddy". *Hmpf* Mir ist jetzt schon fad und a bissi schlecht. Die Startsequenz ist dermaßen Grotte, das muss man dann fast schon wieder gesehen haben: ein Soldat reitet mit der Sonne im Rücken auf einem strahlend weißen Pferd der Kamera entgegen. Man sieht schnell, ein Schlachtfeld, überall ausgebrannte Panzer. Totenstille.

UND nun, anstatt den einzelnen Maxl da einfach vorbeireiten zu lassen und keine Aufmerksamkeit auf sich und die Kollegas zu ziehen, murxt ihn der Pitt-Charakter grauslich ab. Um gleich darauf das Pferd sanft freizulassen (NA EH, hat eh niemand einen derben Hunger gehabt damals und Pferd sind eh ned Leibspeis gewesen, wenn man eins ergattern konnt!) und in den gestrandeten Tank zu kraxeln (natürlich nicht ohne heroisch im blinkenden Sonnenlicht (naja, fast) kurz in die Ferne zu schauen und gut auszuschauen, um einen seiner Kollegen als Schwein zu bezeichnen. Natürlich haben die Krauts gecheckt, da geht ihnen glatt ein Mann und ein Pferd ab und beschießen den Tank. Motor läuft wundersamerweise gleich wieder und nix wie weg, auf ins Ami-Camp.

Aha.

Minute 9:44 - Mrs. Hyde will eigentlich nimma! Aber, sind ma mal nicht so und schauen wir weiter, vielleicht reissens ja die Co-Stars noch raus. Einatmen. Ausatmen. Ruhe bewahren.


"You are no goddamn good to me unless you can kill Krauts."
Mit dabei April '45 irgendwo in Deutschland sind auch Shia LaBeouf als "Bible" (der Schwachmatiker machte zuletzt ja mehr Schlagzeilen als Kunst-Plagiist oder vielleicht war eh alles nur Publicity, who cares?!), Michael Pena als "Gordo" (ECHT SUPERGUT, der Typ, findet Mrs. Hyde! - "End of Watch" hat mich schwerstens beeindruckt) und Jon Bernthal als "Coon-Ass" (bei den ersten Staffeln von "The Walking Dead" zunächst rechte Hand vom Hauptdarsteller, dann Gspusi von dessen Frau bevor sie auch zum Zombie wurde).


(Foto: Brad Pitt (Mitte) und Co-Stars Jon Bernthal (links) und Michael Pena (rechts) im Film "Fury"; gesehen auf: http://www.movienewsplus.com/2014/09/brad-pitt-and-crew-on-new-poster-for-fury.html)


Den Knilch Hoyt aus "True Blood" hamma noch mit dabei (Jim Parrack). Ach, und bitte nicht zu vergessen, der Eastwood-Gschropp Scott Eastwood (manchmal auch nach der Mama Scott Reeves genannt, aber ich nehm an ohne Papis berühmten Namen sind die Film-Jobs doch schwerer zu haben?).

Weiter geht's, ich Masochistensau! Mrs. Hyde gesteht, sie möchte dem tollen Pena eine Chance geben, vielleicht macht er's im Alleingang ja wett? Gleich simma leicht beruhigt, dass dem Wardaddy danach doch ein bissi die Sause gehen anfangt, denn vom 3. Platoon sind nur er und seine paar Hawara übergeblieben. Cool tun ist also auch Überlebensstrategie, gut, wird schon realistischer hier. Und weil alles in Kriegszeiten noch nicht beschissen genug ist, stellt man dem Guten gleich auch noch einen blutigen Anfänger, Norman (gespielt von fresh face "Percy Jackson" forever, Logan Lerman) an die Seite.

"Which way is the front?"
Da brauchen die Fernsehgucker nicht lange darauf warten, wo die ist. Die finden die Tank-Kompanien relativ rasch. Gleich rein ins Getümmel, abgesehen von den etwas seltsam wirkenden grünlichen Leuchtspüren, die die MG-Geschosse nach sich ziehen (aber was weiß Pazifistin Hyde über sowas schon) alles fein, ist gut gemacht.

Der Pittinger stellt uns gar nicht mal schlecht angelernte Deutschkenntnisse zur Verfügung und arbeit sich den Jüngling Norman gscheit ein, die arme Sau. Auf der Gegenseite, den Nazis, stehen oft "Feinde", die noch viel jünger als er sind, gegenüber. Kriegs hin ... or die tryin'.


"We are not here for right and wrong. We are here to kill them!"
Und da sind wir nun endlich mitten im Geschehen. JAWOLL!! Da werden Häuser, Keller und Auslagen per Panzerbeschuss liebevoll umdekoriert und Leuten das Beinchen feinsäuberlich per Maschinengewersalve abgesäbelt. Alles grauslich aber ästhetisch grauslich. Gut so, das Filmherz jubelt weiter!

Schnell zeigt sich auch, warum Norman den Tipp anderen nicht zu nahe zu sein, besser rasch beherzigen sollte: weder Liebeleien mit freundlich gesinnten Einheimischen noch Kameradrie halten im Krieg besonders lange. Auf der Strecken bleiben bei vielen gleich auch Anstand und Ehre. Wer schlau ist, wie Wardaddy, legt sich besser ein sehr dickes Fell zu!

(Foto: Shia LaBeouf (links), Logan Lerman (rechts oben) und Brad Pitt (rechts unten) in "Fury"; gesehen auf: http://www.hitfix.com/in-contention/brad-pitt-rides-into-the-season-on-a-sherman-tank-in-david-ayers-fury)


Mrs. Hydes Fazit
Ja, "Fury" ist ein Standard-Kriegsfilm, aber ein guter. Nach den ersten Schreckminuten, ob das nun noch 2 Stunden dermaßen kitschig und herogeschwängert weitergeht wie am Anfang, steigert sich die Handlung aber ganz gut rein (und Pitt ist dabei auch sehr erträglich, dabei natürlich aber grenz-cool, wie immer). Das fade Intermezzo in einer deutschen Stadt mit einigen Einheimischen hätte man sich aber sparen können, hat die langsam aufgebaute Spannung wieder komplett zusammengehauen.

Neu, spritzig, anders bei diesem Film sind das "Heranpirschen" per Panzer in eine Stadt, sich bei Passanten(sic!) nach den verschanzten deutschen Stellungen erkundigen - wie geil ist das denn!! - und Überraschungsangriffe auf Panzerkonvois nebst deren Taktikaktionen. Geil! Hyde jubelt immer noch!

Gut gemacht fand die Gute auch die generelle Aufmachung der Schlachtfelder und Lebensumstände während des Krieges: aufgehängte Desserteure und Kollaborateure, beides jeweils mutmaßlich, verrottende Tiere, ... und, es herrscht schließlich "der totale Krieg", da wird alles verheizt: Kinder in allen Größen, Mädchen, Burschen, Alte, Junge, egal. Hätt's da die UN schon in heutiger Form gegeben, Frau Angelina wär schon im blauen Westerl und mit 100 Fotografen bewaffnet hingeeilt um kleine Kinder zu busseln.

"Fury" kann man auf jeden Fall schauen, nach seltsamen ersten 8 Minuten rasch gute Unterhaltung und ein wahrlich furioses Ende zu erwartent!


Freitag, 20. März 2015

besehen ... [Literaturinitiative] "Wiener Bücherschmaus" ist gestartet

Es gibt zuhaus dahin, in Eck und auf Regaln? Ihre Bücherle, einst teuer gekauft, liebt gehabt, zum Heulen oder zum Lachen gefunden.
Und nu? Jetzt passts nimma so ganz. Jetzt stören sie a schon.

Ja und worauf  warten Sie noch?
SPENDEN!


(Foto credit: “Wiener Bücherschmaus, Verein für Leseförderung und Buchkultur”, lizenziert unter „Creative Commons, Namensnennung 4.0 International“


Man kann Gutes und Sinnvolles ja so einfach machen. In Wien und mit Büchern sogar seit Beginn des Jahres noch VIEL einfacher! Denn, eine neue Literaturinitiative hat ihre Arbeit aufgenommen: der Wiener Bücherschmaus.

Sie schenken, der Bücherschmaus verkauft und verschenkt. Ziel ist es, durch Bereitstellung extra ausgewählter "Bücherkoffer" vor allem Kindern und Jugendlichen Literatur nahe zu bringen. Näher! Noch NÄHER! Direkt zu ihnen hin zu bringen!


Mrs. Hyde findet es eine wunderschöne Idee! Sie mustert schon ihre Billyregale aus ... *hust*, dann brauch ich wenigst nimma so viel abstauben und Lurch jagen. Mehrfachnutzen! Cool!


Schauen Sie sich das auch mal an! Unterstützen kann man die Initiative durch

Also wenn das nix gegen die miesen Ergebnisse bei der PISA-Studie hilft, weiß gar Mrs. Hyde nimma weiter! 


Kontaktaufnahme bei Bedarf so:
Wiener Bücherschmaus - Verein für Leseförderung und Buchkultur (ZVR-Zahl: 337083370)
Garbergasse 18/2, 1060 Wien
T: 0676 4693402
E: info(at)buecherschmaus.wien
I: www.buecherschmaus.wien

Mittwoch, 18. März 2015

belauscht ...[summer tunes] mit Dancehall gibt's ordentlich auf die Ohren

Prost Mahlzeit, was ist DAS denn?!, dachte Mrs. Hyde beim ersten Hörschleudergang mit Dancehall. Diese Art schneller Reggae (klingt wie ein Oxymoron, nicht wahr?) packt einen echt rasch und nachhaltig. Ist mir zumindest so ergangen ... seit rund einem Jahr lässt es mich nicht mehr los!


Oft versteht man von den Texten wegen der extremen Slangausdrücke nicht viel. Doch, sehr viele der Songs dieser Facon sind leicht interpretiert und - nicht auszuhalten! Denn die Texte sind oft extrem frauenfeindlich und die dazugehörigen Videos huldigen außer den Glutei maximi (oder wie die g'scheite Mehrzahl von Arsch halt heisst) der wenig bekleideten Tänzerinnen nix. Sorry, aber das kann die Hyde nicht gutheissen!! *grml*


Einige feine Exemplare hat sie allerdings doch für Euch ausgegraben, die sie Euch hiermit um die Ohren schmeisst. Enjoy, ihr Kinderlein!


Da wäre einmal Major Lazar mit "Watch out for this (Bumaye)", für mich ein süchtig machendes Stück Coolness mit dem Feel live aus Kingston, Jamaica! Yah, man, da hammas:



Alleine schon vom Rhythmus her ist das nächste Werk "Personally" von P-Square komplett anders gestrickt. Durch das sehr auf slickes dance video angelegte Optikwerk mit feinen Tanzeinlagen, wirkt alles auch sehr sophisticated. Mrs. Hyde macht likey likey!




Wer sich jetzt wundert, das Gewackel kommt doch irgendwie bekannt vor ... tjo, leider wurde es vor nicht zu langer Zeit von einem Hungerhaken-Töchterchen namens Miley Cyrus verunstaltet. Ohne Hintern ist der halt schwer zu wackeln, aber bitte. Die offiziellen Begriffe, die dafür herumgeistern, sind twerk, whine (auch: wine), roll oder manchmal drop. Angeblich. Wurscht - schauen und staunen!


Damit ihr euch das nicht zuuu gemütlich macht's zhaus vor den Rundfunkempfangsersatzgeräten gleich weiter zu einem auch in Wien hin und wieder auftretenden Dancehall-Künstler namens Konshens, der zu seiner lässigen Mucke die Arschwackel-Fraktion auftanzen lässt. Aber for real, biatches! In "walk and wine/on your face" bleibt dank fast schon akrobatischen Mördertalenten jedenfalls kein ... ähm Auge trocken. *hüstl*



Auch das im Video kurz angespielte "on your face" ist der Hydinger zufolge ein genaueres Reinhören durchaus wert! *schwitz*


So, und falls ihr euch jetzt gewundert habt's, ob die Weibsen da immer nur kopulationssimulierend "tanzen" - nö, einige wenige Frauen machen auch sehr aktiv rappend Dancehall. So z.B. Spice, wie sie in diesem Video zu "So mi like it (raw)" gleich eindrucksvoll präsentiert. Bitteschön:


Hui, what a ride! Guti, also ich geh jetzt amal kalt duschen! ;-D
Bis bald, Eure Mrs. Hyde

*twerk it*

Freitag, 13. März 2015

besehen ... [Film] "The Drop" mit Tom Hardy

Der Gangsterfilm "The Drop" (2014) landete irgendwie ziemlich unverhofft auf Mrs. Hydes Anschau-Liste.

Das trug sich nämlich so zu - die Hydeinger öffnete das Filmportal ihrer Wahl, schaute nach Tom Hardy und Film, nämlich genau dem einen Dings da, wo Dings im Auto sitzt und so ... da der Name nimma gleich einfiel, nimmt Hyde, die Gurke, halt den nächstbesten, weil das ist der, ganz sicher, und siehe da ... NEIN, es ist doch nicht der Film "Locke", den ich ursprünglich anschauen wollte, sondern, welch Überraschung, weil heisst ja auch anders, ein anderer Film, nämlich "The Drop".

Wurschti! Ich wollt den Hardy, ich hab den Hardy gekriegt. :-) Seit einigen Jahren ist mir der Knilch schön brav am Radar geblieben dank konstant feiner Leistungen: würde sagen, eine glatte 1+ mit 3* hat er sich bislang bei mir verdient! Alleine auch schon deshalb, weil er sehr unterschiedliche Charaktere annimmt, und Mrs. Hyde liebt Wandlungsfähigkeit sehr! :-)

Mitgemacht hat Tommyboy unter anderem in Christopher Nolans höchst gefeiertem "Inception" (2010) (ja genau der, mit den sich biegenden Städten und dem Leo di Caprio usw.), als Bösewichtel Bane im letzten Badman "The Dark Knight Rises" (2012) und und und. Theater spielt der Londoner auch noch, so nebenher, was man halt so tut.

Dabei geblieben ist die Frau Hyde allerdings auch gleich nach angesichtig werden, wer da noch so aller mitspielt: Noomi Rapace (für Filmkenner zur Erinnerung, die gute Frau Rapace hat u.a. die Schwedin die Lisbeth Salander in der "Millennium"-Triologie ganz fantastisch dargestellt, ansonsten auch in "Prometheus" (2012) und "Sherlock Holmes" (2011) geglänzt, ich tippe auf eine große Karriere!) und - es ist ein Gangsterfilm, also eh klar - James - der Fucking "Soprano"-Superstar!!! - Gandolfini! Oida! Ein Feuerwerk an Stars!


Vorweg zum besseren Verständnis: Ein "money drop" ist eine Stätte, an der Gangstergeld unauffällig von einer Hand zur nächsten fließen kann und so fein geldgewaschen zu den Bossen gelangt, also quasi eine Geldwaschstraße. Hardys Charakter Bob ist der leicht naiv wirkende Kellner in einer kleinen Bar namens "Cousin Marv's" in Brooklyn, wo er für Cousin Marv (Gandolfini), ein ältlicher Loser, schuftet. Bob ist ein wirklich gutherziger Kerl, der schon mal alte abgebrannte Frauen gratis trinken lässt und Hundebabies (AWWW, *schmelz*!) aus Mülltonnen rettet, religiös ist er auch noch, ein Musterknabe also aber arm aber fleißig.

Als es zu einem Überfall auf die Bar kommt, die von tschetschenischen Gangstern "beschützt" und als "drop" verwendet wird, haben alle ein bissi das Flattern. Der Zaster muss schnell wieder her, sonst gibt's wirklich großen Ärger, doch Bob plaudert bei der Polizeibefragung unabsichtlich ein Detail zu viel über die Räuber aus und schon wird's stressig. Außerdem ist Marv wahrlich nicht der koscherste Typ ...



(Foto: Tom Hardy als Bob und Hundebaby Rocco beim Dreh zu "The Drop"; gesehen auf: www.peoplepets.com)

Mit dem Hundzi (mei is der goldig!!!) hilft ihm eine Nachbarin, Nadia (Rapace). Doch so ganz harmlos ist es auch nicht diese Frau zu kennen, wie Bob bald feststellen muss. Auch den ZuseherInnen erwarten so manche Abgründe, die v.a. in der Vergangenheit der drei Hauptcharaktere begründet liegen. Die Geschichte wird zunehmend Aggressionsgeladener. "Are you going to do something stupid? Again?" fragt sich nicht nur Bob, als er Marv konfrontiert.


Kurz nach diesem Film ist James Gandolfini bei einem Italienaufenthalt 2013 gestorben.


P.S.: Die Frau Hyde tut sich nun ein bissi weiterfreuen und gleich spechteln, wann in Österreich der neue "Mad Max" anläuft. Huch, hab ich das noch gar nicht erwähnt? Der kommt bald und - tötöröööö- Tom Hardy spielt diesmal den Maxl! Oh yeah! ;-)

Mittwoch, 11. März 2015

besehen ... [SF-Serie] "Helix"

Mrs. Hyde, das alte Schleckermäulchen, ist keine gute Serienschauerin. Doch bei Science Fiction machen wir mal eine Ausnahme. Besonders, wenn man nach einer guten ersten Staffel "Helix" (2014 - laufend) den Mix aus SF und Horror, Mystery und Biotech richtig super gefunden hat. Ach, und ja klar, es ist auch einer der Hauptdarsteller gar zu gutaussehend, da muss sie spechteln, die Hyde! Der darf doch in Staffel 2 nicht abgemurkst sein?!?! Ich schreib einen Leserbrief, wenn doch ... *prophylaktisch schockiert*


Schon aufgefallen: Über berühmte Mathematiker und Physiker werden wunderschöne biopics gedreht, wie
*) "A beautiful mind" (2001) mit Russell Crowe

*)  "The Theory of Everything" (2014) über den berühmten Stephen Hawking, gespielt von Eddie Redmayne, der im Februar 2015 den Oscar als bester Hauptdarsteller dafür entgegennehmen durfte (sehr zu recht, findet Mrs. Hyde! *Applaus*)

*) "The Imitation Game" (2014) mit Benedict "The Ben" Cumberbatch, gefeierter Star und ebenfalls Oscar-Preisträger (nur ned für "Sherlock", echt jetzt, verstehe es auch nicht, man darf sich schon auf die 5 Filme in pre- und postproduction freuen, die der gute Mann bis nächstes Jahr zusätzlich zu einem bereits abgedrehten Film in petto hat!)


Und dann gibt es da die filmischen Darstellung von Biologinnen und Biologen, Genetikerinnen und Genetiker, Zoologinnen und Zoologen, die durch ihre irren Experimente plötzlich die halbe bis zumindest dreiviertel der Welt in Brand setzen, von Unwesen ausradieren bzw. von ekeligen Seuchen heimsuchen lassen. Na toll. Gerechtigkeit, anyone?! Manchmal erfinden sie auch ausgestorbene Echsen wieder, aber das ist eine andere Geschichte (upcoming: "Jurassic World") und Blog. Ich sag - noch - niiiiichts ...


Zurück zu "Helix" - Mrs. Hyde findet es groß-ar-tig! Da ist nämlich für jeden etwas dabei: die erste Staffel findet, zunächst vermeintlich nicht so einfallsreich, in einem Forschungscamp am Nordpol statt. Eine Seuche ist ausgebrochen und WissenschafterInnen werden geschickt, um sogleich Untersuchungen vorzunehmen.

(Foto: Das Seuchen-Team von "Helix" (part 1) bei seiner gusterlichen Arbeit; gesehen auf: National Post)

Und dann beginnt das Chaos und die oft echt seltsamen Momente. Ganz so einfach gestrickt ist es also doch nicht. Staffel 2 beginnt mit einer neuen Seuchenausbruch auf einem Schiff, es gibt schon bald ein Wiedersehen mit alten Bekannten und komplett neue Erzählebenen, auch zeitlich.

Um Spoiler zu vermeiden sei an dieser Stelle nicht viel zum Plot verraten, außer, dass es vermeintliche Zombies gibt, Unsterbliche auch und viele viele blutrünstige Tote. YUM! :-D


Mrs. Hyde zieht ihr Fazit
Man weiss nur wenig und nix is fix! Ein Traum also! Und grauslich ist es fast immer, spannend sowieso! Und dank weiterhin gelegentlich eingeworfener Supermarkt-Meldodichens noch creepier! Meine Empfehlung! Mit *Freudentränen*!

Immer Freitags auf "SyFy" zu sehen.


Die Kategorie
In der Kategorie "besehen ..." schaut sich Mrs. Hyde regelmäßig Filme und manchmal auch Serien an. Neu und alt, lustig und traurig, Mrs. Hyde sieht alles. Ihre Meinungen sind wie immer absolut unverschämt und mit voller Absicht die subjektivste, provokanteste, persönlichste Sicht auf alles Kulturelle in ihrem Umfeld.

Montag, 9. März 2015

belesen ... [Buch] Erich Hackls "Dieses Buch gehört meiner Mutter"

Seit 1989 und seinem zu recht zum Klassiker gelobten Werk "Abschied von Sidonie" gehört der mehrfach ausgezeichnete österreichische Autor Erich Hackl zu den Granden der heimischen wie auch der gesamten deutschsprachigen Literaturszene. Neben selber schreiben tut der gute Mann auch noch sehr fein und häufig herausgeben.

Der Steyrer Hackl (geboren 1954) ist Germanist und Hispanist, arbeitete in Österreich und Spanien als Lektor, Übersetzer und eben Autor, reiste viel nach Südamerika. Spätestens seit nach Sidonie "Die Hochzeit von Auschwitz" (2002) erschien, ist bei ihm immer mit großartigen, doch leisen Büchern zu rechnen.

Auf Empfehlung nahm sich Mrs. Hyde nun endlich "Dieses Buch gehört meiner Mutter" (2013, Diogenes) an.Wahrscheinlich zog es mich doch recht schnell zu diesem Tipp, da familären Parallelen da sind (Mrs. Hydes Uroma war auch so eine resolute Mühlviertlerin!).

Im Stile von Prosa aber nicht verdichtet aber dann doch schon irgendwie in enorm künstlerischer udn künstlerisch einfach Sprache kommt das Mutterbuch daher. Hackl verarbeitet Erzählungen und Geschichten seiner Altvorderen mit einer beinahe skalpellartigen Genauigkeit und dermassen grandios. Dieses Werk zieht einen förmlich hinein!

(Foto: Autor Erich Hackl; gesehen auf: www.rue-des-livres.com)

Selbst die schrecklichsten Schicksale oder unfairsten Begebenheiten nehmen diese Menschen mit einer stoischen Ruhe hin, eh wurscht, man kann eh nur alles falsch machen, wenn man sich nun aufregt also lieber - Goschn halten. Besonders magenumdrehend wirken mehrere Stellen, wo Gewalt gegen Frauen beschrieben wird (an den Mädchen ganz besonders oft), von einer Frau, die Erzählstimme ist ja Hackls Mutter in der Ich-Form. Es schüttelte Mrs. Hyde an mehreren Stellen kräftig angeekelt!

"Einmal kam der Stelzmüllner Hans gelaufen und sagte: >>Beim Kreuzstöckl liegt eine Flüchtlingsfrau, Läuse von oben bis unten, drei Russen gehen über sie her.<<"
(Hackl Erich, "Dieses Buch gehört meiner Mutter", 2013, Diogenes)

Wer keine alten Bäurinnen und Bauern kennt wie die Hyde-Urli eine war, der wird sich vielleicht ein wenig über die Kargheit an Gefühlsausdrücken wundern. Doch es ist tatsächlich fast erschreckend echt beschrieben!

In eine Welt aus Arbeit und Kirche, informellen Bestimmungen und reigiösen Geboten, besaufen und kein Geld haben, züchtig sein oder gezüchtigt werden, zu recht oder halt nicht kommen und gehen Kinder und gehen die Alte, same as usual, sei's drum, ein paar Mäuler weniger.

"Beim Pum hatten sie achtzehn Kinder und eine große Not. Auf ihrem Christbaum hingen nur Erdäpfelspeigen."
(Hackl Erich, "Dieses Buch gehört meiner Mutter", 2013, Diogenes)

Von großen Gefühlen wird dazwischen einfach nicht groß gesprochen, gearbeitet wird und Punkt. Die meisten waren zu arm, um sich diese Gefühle leisten zu können. Schön wird's nur kurz, wenn es um die seltenen Jahresfeste ging.


Ein ganz und gar berührendes und literarisch höchst wertvollen Buch, faszinierend in seiner Einfachheit, in seinen zum Teil schrecklich lapidar beschriebenen Ereignissen! Irgendwie auch ein wahres Denkmal an unzählige Menschen, die so viel hingenommen - UND auch jetzt noch in so vielen Gegenden der Welt schlichtweg müssen! - und so viel geleistet haben: Mädchen und Frauen!

Ma, da müsst man sich ja direkt auch endlich einmal auf die von Hackl übersetzen südamerikanischen Autoren werfen ...oh, welche Schätze erwarten die Mrs. Hyde da noch!!


P.S.: Übrigens ein bissi peinlich im Ehrungenabschnitt auf der Wikipedia-Seite über Hackl: die Salzburger Uni heisst ned so ganz "Paris-LONDON"!! LOL, lieb, schließlich ist die Uni ja nach Paris Graf von LODRON aus dem Adelsgeschlecht Lodron benannt, der echt sowas von NULL mit London zu tun hatte! S'warad wegen der Korrektheit gwesen, sunst heissts gleich wieder Wikipedia is so a Schass! ;-)

Samstag, 7. März 2015

bedacht ... [Überlegungen] Was ist Kultur eigentlich?

"BOAH, hey, geht's nicht gleich noch mehr ins Eingemachte?!", werden jetzt viele vielleicht gleich mal aufheulen! Na dann heult doch! Ätsch! Und doch, die liebe Frau von und zu Hyde hat sich das in der letzten Zeit wirklich ein paar Mal fragen müssen und lässt ihren Gedankenflow dazu an Euch aus.


Es ist ein tiefschürfendes Thema, da habt ihr Recht. Man spricht nämlich in so unterschiedlichen Zusammenhängen von Kultur, zum Beispiel bei
  • Esskultur und Tischmanieren 
  • Mode generell 
  • pop culture
  • Kunsthandwerk (so zusagen als Kultur mit Lokalkolorit) 
  • Kultur im Sinne von Traditionen in Organisationen (die jeweilige Wissenschaftskultur an Insitutionen, Unternehmenskultur)
  • Kultur als Bezeichnung ganzer Gesellschaften (Pfahlbaukulturen u.a.)
  • Einstellungen und Werte von Generationen im Vergleich zueinander
  • Biertrinkkultur (hähähä!)
  • Kulturen in der Pflanzenzucht (oder von Mirkroben wie bei mir per unabsichtlichen Besiedlung des Mistkübels *würg*)
  • usw.

Irgendwie fühlt man im Innersten ziemlich genau, dass Kultur schützenswert ist, zumindest die meisten Ausprägungen davon. Man weiß, was dazugehört, aber warum dann doch manches nicht so schützenswert ist, ist schon ein wenig vage, das "neimodische Zeigs", vor allem pop culture, wäre schon wieder ein Streichpöstchen für viele Menschen.

Nachdem Mrs. Hyde diese Woche Herzkasperl einen nach dem andern hatte wegen Meldungen wie dieser über die systematische Zerstörung von Kunstwerken bei kriegerischen Auseinandersetzungen, wollte ich dem mal auf den Grund gehen, WIESO das so schockiert.


Meditation Interrupted 
(Foto "meditation interrupted" von Karl Horton @ Flickr)


Ich finde es entsetzlich, was Menschen - allen voran Frauen und Kindern, und das sag ich jetzt nicht nur, weil morgen Weltfrauentag ist, sondern weil Frauen und Kinder eben immer besonders hart von Kriegen und Eskalationen betroffen sind, think about it!! - in Kriegen angetan wird: sterben, vergewaltigt werden, verstümmelt werden und körperliche Schmerzen haben, von Familienangehörigen getrennt werden, hungern und dursten müssen, seelische Pein ertragen müssen, oft noch ein Leben lang und und und.

UND dann terrorisieren, schänden und tilgen AggressorInnen auch noch ihre Vergangenheit! DAS finde ich so verwerflich an solchen Aktionen wie zuletzt in Mossul! Spätestens nach der Bibliotheksverbrennung von Alexandria zu Urzeiten (pfoa, heut schmeisst die Hydinger wieder mit Geschichtewissen ummadum, leck Arsch!) weiß man, dass Völker ohne Geschichte schwache Völker sind und rasch erobert werden. Das wird sehr geschickt und nun dank Medien zur Erniedrigung und Vernichtung der Anderen noch wirksamer eingesetzt.


"Der aktuelle Bildersturm der radikalislamischen Miliz "Islamischer Staat" (IS) im Museum von Mossul und die anderen Zerstörungen lassen sich mit den herkömmlichen Normen des humanitären Völkerrechts aber schlecht fassen."
(Friedrich Schipper in "Bildersturm: Es braucht rasch globale Normen zum Schutz von Kulturgut", Userkommentar auf "DerStandard", 6.3.2015).


Kultur bietet also Zusammenhalt, sind ein Volks-Uhu quasi! Man ist stolz auf das Geleistete der Vorväter und -mütter. Man hat große Freude so alte Schätze überhaupt noch zu besitzen und präsentieren zu können (und sie sind ja auch gutes Geld wert). Kunst und Kultur geben Kraft und da es ja auch die "schönen Künste" heisst, hat Kultur auch die Möglichkeit uns zu unterhalten und dabei viel und zum Teil altes Wissen zu lehren.

Darum weint Mrs. Hyde, wenn  Bücher verbrannt, Bibliotheken zerstört, Kuntwerke beschädigt und KünstlerInnen zensiert werden! Weil uns allen dabei etwas Wichtiges gestohlen wird! Na super, jetzt heul ich auch noch ... *schnief* Zu Hilfe sollen nun wie im Artikel sehr gut angemerkt, ALLE, die Vereinten Nationen, und genauere Definitionen von kulturellen Gütern in den Völkerrechten festhalten. Es bleibt also ein Rest Hoffnung!

Freitag, 6. März 2015

besehen ... [Theaterstück] Schnitzlers "Professor Bernardi" in der Burg

Das famose Stück Arthur Schnitzlers "Professor Bernardi" wird in der Burg im Frühling kurz wieder aufgenommen. Mrs. Hyde hat es in der letzten Saison gesehen und war schwerstens begeistert, vom Stück, der Aktualität und - von Joachim Meyerhoff!


Nicht nur die elegante Sprache eines Schnitzlers konnten sofort packen, auch die unglaubliche Gruppendynamik, die Professor Bernardi nach dem Tod einer Patientin, angefacht von der Kirche, sofort entgegenschlägt, wird bedrückend echt skizziert.

Die Luft brennt in manchen Szenen förmlich, man kann sich vorzustellen beginnen, unter welchen Schikanen Jüdinnen und Juden im 3. Reich täglich zu kämpfen hatten. Zunächst oft nur so subtil und hinter einer mit freundlichen Maske versteckt begannen KollegInnen mit Verleumdung und Hetze und stachelten sich gegenseitig immer mehr an. Stimmen der Vernunft sucht man in solchen Situationen vergeblich.

Wie praktisch war es doch, so herausragende Kolleginnen und Kollegen auch in den Wissenschaften mundtot zu machen und ihren Karrieren oder ihnen selbst den Todesstoß zu versetzen.


(Foto: Joachim Meyerhoff; gesehen auf: www.tip-berlin.de)


Doch Mrs. Hyde fragt sich - hätten wir uns von der Stimmung damals nicht eventuell auch anstecken lassen? Hätten vielleicht auch nur zum Schein und zum Schutz vor der Gruppe mitgemacht? Rückblickend mit dem Wissen neuer Generationen kann man leicht urteilen darüber was war, hochnäsig kritisieren und doch - besehen wir uns wie nun mit "anderen" jeglicher Art umgegangen wird, findet man bald erschütternde Parallelen zu damals.

Auch zu bedenken und zu diskutieren bleibt natürlich, ob man ohne Bekenntnis oder mit anderem Religionsbekenntnis, sich als Arzt über religiöse Wünsche und Bräuche von jemandem hinweg setzen darf. Wer entscheidet, was für die Patientin/ den Patienten tatsächlich das "Beste" ist? Im Grunde also ist "Professor Bernardi" ein zu tiefst philosophisches Werk!


Abgesehen von diesen hochgeistigen Gründen für eine Empfehlung, stellt die grandiose Leistung eines Joachim Meyerhoff natürlich Mrs. Hyde vor die nahezu einzementierte Pflicht Ihnen dieses Stück ans Herz zu legen! An einem Meyerhoff, kommen Sie nicht vorbei!

Noch 3x von Mitte März bis Anfang April im Burgtheater zu sehen.

Mittwoch, 4. März 2015

belesen ... [Schreibwerkstatt] "Reise zu mir selbst"




UPDATE: im Juli und August gibt es ein Revival dieses Workshops im "Wiener Bücherschmaus"! Wer beim ersten Mal nicht dabei war, kann es nun endlich erleben! Sehr empfehlenswert!






(Foto oben: Petra Öllinger, ihres Zeichens erste Bezirksschreiberin Mariahilfs; gesehen auf:http://literaturblog-duftender-doppelpunkt.at/2014/07/02/bezirksschreiberin-von-wien-mariahilf-petra-oellinger/; Foto unten: René Merten von der "Absolventenakademie"; gesehen auf: www.absolventenakademie.at)


In der Kategorie "belesen ..." begibt sich Frauchen Hyde diese Woche auf Abwege. Vor dem Lesen stand dieses Mal nämlich das selbst Fabrizieren von Buchstaben und Worten in langen Reihen im Vordergrund. Schreiben also.


Unter dem Titel "Reise zu mir selbst - Die eigene Ferne schreiben" fand am Samstag ein ausgesprochen netter Schreib-Nachmittag mit Autorin und Psychologin Petra Öllinger und Geschäftsführer und Trainer der "Absolventenakademie", René Merten, statt.


Zugleich geht's völlig unverhofft mit einigen altebekannten Gesichtern los, die man bei anderen Schreibevents schon öfter gesehen hatte. Oh, wie nett, damit hat Mrs. Hyde nicht gerechnet! *Freude* Mit entzückend angeleiteten Schreibimpulsen (die einem, wenn sie einem denn selbst einfallen würden tätataten, man ja doch viel zu faul wäre jemals auch wirklich allein zu machen tun) ziehen wir sogleich munter los auf Schreib-Wanderschaft.

Mrs. Hyde liebt das Reisen! Tatsächlich durch physische Bewegung zu fremden Orten, im Kopf durch Ausprobieren neuer Dinge oder durch kleine Tapetenwechsel, in dem die Hyde zum Beispiel inspirierende Bücher liest oder gute Filme und Theaterstücke sieht. Es bringt einen tatsächlich alles so viel näher zum eigenen Innenleben!

Immer wieder lustig und sich in eine der Übungen gleich ausgiebig damit beschäftigt worden sind Unorte. Ja, diesen Begriff gibt es tatächlich! Die "non-lieux" (1994 vom französischen Ethnologen Marc Augé geprägt) sind Plätze, Orte, Ecken, wo man, um das in Petras Worten auszudrücken, "noch nicht mal tot über dem Zaun hängen möchte". :-D


Sowas kennen Sie nicht? ABER SICHER! Hier sind meine 10 gräuslichsten Unorte des Tages:
1) Straßenunterführungen generell (na, kennen Sie vielleicht schöne?! Eben!)

2) Warteraum von Lokalbahn-Bahnhöfen (manchmal ja kaum mehr als ein Bretterverschlag, 10 Minuten da drin und man sieht sich schon von wilden Tieren angefallen)

3) im Transitbereich des Moskauer Flughafens (vor einigen Jahren noch nicht umgebaut, man hofft für alle armen Reisenden, dass es mittlerweile erledigt wurde, war schrecklich trist)

4) bepisste Telefonhäuschen als Unterschlupf bei einem Platzregen (man KANN doch verstinken und tot umfallen!)

5) Außenbezirke von Bratislava (auch wenn Mrs. Hyde die Innenstadt heiss liebt, rundummadum ist es nicht so toll)

6)  Hinterausgänge von Häusern in der städtischen USA (living the American dream, not)

7) Innenhof mit Raucherbalkonen reihum (pfuigack, wenn's einem dann schön bis in jede Ritze und Pore reinzieht)

8) Laderampe von Geschäften (schon mal in den Malls hintenrum gschaut? Horror!)

9) Seitengasse am Tokyoter Fischmarkt (sonst unglaublich sauber und gepflegt, auch sehr geruchsneutral, aber an den Seiten oftmals heruntergekommen)

10) Kellerabgänge in Gemeindebauten (DER Klassiker, oder?)


Sagt die Hyde doch, Sie kennen auch Unorte! Jede Menge sogar, wenn Sie sich's recht überlegen! ;-)



Schön fand Mrs. Hyde auch eine Übung zu ersten Sätzen. In Büchern oft etwas sehr Besonderes ... und eine große Qual für die AutorInnen einen richtig guten solchen zu finden. Und wer wissen will, was ein Pantun* ist, muss halt auch mal mitmachen bei einem der nächsten Schreibtreffs und den René fragen und gleich eines machen und sich inspirieren lassen. Denn damit konnte sogar so eine Poesie-Banausen wie die Mrs. Hyde auch einmal ein hübsches Gedichterl schreiben!! Und was hasst sie reimen nicht arg!

Eine Reise kann auch schreibend in sich selbst führen. Was Hyde dort vorfand gefiel!



* Und für alle, die es doch nimma erwarten können: Pantun ist ein altes malaiisches, üblicherweise nur mündlich nach einer ganz speziellen Konstruktion vorgetragenes Gedichtmaß, das durch einige gut platzierte Wiederholungen von Zeilen in den nachfolgenden Strophen ungeahnte Effekte erzielen kann.

Montag, 2. März 2015

besehen ... [Film] "The Judge"


Kein Nebenrollen-Oscar für Robert Duvall für "The Jugde" (2014). Hä??? Der Film sagt Mrs. Hyde zunächst absolut nichts. Wie kommt's, taufrisch ist er nun auch nicht mehr? Altes Problemchen: Solange ein Film in Österreich noch nicht angelaufen ist (oder ist er schon wieder um?!), weiß man von nischt. Das kann Filmnärrin Mrs. Hyde nicht auf sich sitzen lassen - darum schnell aufgeholt, besehen und frisch gebloggt!


Die Story ist alterwürdig wie Judge Palmer selbst: der verlorene Sohn kommt nach Jahren/ Jahrzehnten wieder zurück ins Elternhaus, starke Vaterfigur, tote Mutter, Setting in einer amerikanischen Kleinstadt samt aller Ami-Klischees wo gibt, dann ein Mord inklusive wüster Spekulationen und Bezichtigungen, bittesehr, vom Heimfahren plötzlich keine Rede mehr, der einstige Spaßvogel klärt schließlich alles auf und die Familie findet endlich wieder zusammen. Happy-peppi end!


Moooment, nicht ganz so schnell! Ganz so a gmahte Wiesn ist es dann doch nicht!

In der letzten Zeit strotz die Filmwelt ja eh nur so vor schwierigen oder zumindest emotional dichten Themen (wie "Selma", "Still Alice" (Mrs. Hyde heult heute noch!), "Whiplash","Wild", usw.), da macht der "Avenger"- und "Ironman"-Star Robert Downey Jr. mit ein paar halbhochgezogenen, "lustigen" Augenbrauen und Blicken schon was her. Naja ... zumindest wirkt sein Stil immer leicht vorauseilend spaßig. Kind of ... or maybe it's just me?!

(Foto: Spaßvogerl Robert Downey Jr.; gesehen auf: http://moviepilot.com)


Sterben Eltern oder nahestehende Personen einem nur so dahin, ist eine verrückt spielende Familie sicherlich das letzte was man dann noch für's Unglück braucht. Aber wer fragt einen schon. Anlässlich des Begräbnisses seiner Mutter kehrt Hauptcharakter Hank Palmer, ein schleimiger Anwalt-Superstar, der für viel Geld nur die windigsten Großkotze vertritt, nach Jahren wieder in die gehasste Idylle seiner Heimatstadt zurück. Irgendwie kann man ihm's nachfühlen, wenn er sich sichtlich unwohl nachhause begibt, aber ein wenig weniger "schaut, ich bin der Downey Jr., ich bin immer urlustig" hätte es am Anfang auch getan, findet Mrs. Hyde.

Regelrecht erschrocken hat sich die Mrs. Hyde dann beim ersten angesichtig werden von Vincent d'Onofrio. Ja sag einmal, sieht der schlecht aus! :-o Was ist dem denn passiert?! In "The Judge" der Bruder des Hauptdarstellers und als Älterste zuhause geblieben und den Vororte-Schwachsinn ertragend, muss man wohl so aussehen müssen. Also eigentlich eh recht stimmig für diese Rolle. Trotzdem *brrr*!

Dem schwachsinnigen kleinen Bruder nehm ich das schwachsinnig nicht ganz ab, aber süß ist er, es wird nichts peinlich überzeichnet und verdammt - ich will auch so eine alte Kamera haben, sapperlot! Ansonsten gibt's noch hie und da ein paar gute Nebencharaktere, wie den Billy Bob "I humped Angelina Jolie for real, bitches" Thornton, als Ankläger des Vaters und die ehemalige Highschool-Liebe samt sexy Tochter. Mrs. Hyde meint, allesamt ein wenig unspektakulär aber ok.


Doch, die Charaktere harmonieren alle gut miteinander und der Film gewinnt durch zahlreiche Twists und nach und nach aufgedeckte Details (z. B. über die Geschichten der Brüder zueinander und deren jeweilige Schuld- und Hassgefühle) zusehends auch an Fahrt! Der ehrwürdige Judge hat auch so einiges zu verbergen, kann sich allerdings teilweise nicht mehr erinnern was denn nun. Bzw. will er auch manches nicht preisgeben müssen, auch wenn es ihm Gefängnis für den Rest seiner Tage bedeutet. Als sein einziges deftiges Fehlurteil, ein Morder, aggressiver Loser und Redneck, plötzlich todgefahren aufgefunden wird und er auch dazu nichts weiß, reißt Hank die Verteidigung des Vaters an sich. Und lernt sich dabei ihm erstmals wirklich anzunähern.

Einer der Höhepunkte der Geschichte wird parallel zu einem Wirbesturm präsentiert. Das war für Mrs. Hyde echt too much! Man kapiert auch so, dass es nun ernst wird. Auch die Darstellung der Nebenwirkungen einer Chemotherapie ist ein wenig zu drastisch (aber wohl durchaus realistisch, mein Herz geht an alle, die das durchmachen mussten/müssen! :'-( ) dargestellt. Richtig gut sind die Fragen und Aussagen, die der schwachsinnige Bruder und die kleine Tochter von Hank hin und  wieder einstreuen. Tja, wie heisst es so schön, nur Narren und Kinder sprechen die Wahrheit!


Mrs. Hyde zieht ihr Fazit
Wer sich einen gemütlichen Film-Abend machen mag, ist mit "The Judge" absolut gut unterhalten! Nett und stellenweise dank Robert Downey Jr. (der sich zum Glück wieder dafangen hat aus Drogensüchten und Problemen mit was weiss ich nicht allem) sogar spaßig, im weiteren Verlauf dann dank interessanten Konstellationen der Figuren zueinander und lange begrabenen Gefühle richtig spannend. Und, für alle, die das nicht so leiden können - es gibt nur ein kleines Happy End und auch das nicht lange und nicht zu verkitscht.

Doch Achtung, der Film schafft es durchaus auch große Lebensfragen hochzuschütteln: Schuld, Sühne und Vergebung, was ist Gerechtigkeit usw. Wer will, kann nachher noch "Hirnproviant" davon zehren.


Die Kategorie
In der Kategorie "besehen ..." schaut sich Mrs. Hyde regelmäßig Filme und manchmal auch Serien an. Neu und alt, lustig und traurig, Mrs. Hyde sieht alles. Ihre Meinungen sind wie immer absolut unverschämt und mit voller Absicht die subjektivste, provokanteste, persönlichste Sicht auf alles Kulturelle in ihrem Umfeld.