Einzigartig!
Riesig!
Die Superlative fließen nur so, spricht man über die neue Ausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien (KHM). Bis zum 20.9.2015 kann man Tapisserien aus dem 16. Jahrhundert bestaunen. Unter dem Titel "Fäden der Macht" wird dabei quasi die Publicity-Wirkung für die Herrschenden der Zeit aufgearbeitet. Ein sehr spannender Zugang.
Besonders beeindruckt hat Mrs. Hyde vor allem die enorme Größe der Wandbehänge (bis zu 40m²)! Unfassbar! Zum Vergleich: ein Facharbeiter arbeitete für einen halben(!) Quadratmeter 1 Woche hart. Wahnsinn!
Neu war mir auch der Begriff Lahn, die auch sehr gerne und in großer Menge eingearbeiteten Metallfäden, bevorzugt natürlich Gold- und Silberfäden. Im Laufe der Zeit ist das Silber heute schon oxidiert und so zu grauen statt glänzenden Fleckchen gewandelt, nichtsdestotrotz kann man sich die unglaubliche Pracht noch gut vorstellen.
(Foto: Ausschnitt aus einer der riesigen Tapisserien aus dem 16. Jahrhundert; dargestellt ist Herkules Kampf gegen die Hydra; gesehen auf: www.kulturundwein.com)
Eine Führung bzw. ein Audioguide zur Ausstellung empfiehlt sich sehr, da besonders Tapisserien viele nicht sofort ersichtliche Bedeutungen in sich bergen. Symbolik war das A und O jener künstlerischen Zeit! Auch zum Herstellungsprozess erfährt man einiges: spannend fand die Hydinger, dass zahlreiche berühmte Künstler jener Zeit die Entwürfe stellten, die Brüsseler Manufakturen dann allerdings so einiges selbst in der Hand hatten, besonders was die Bordüre und die Verwendung des Lahns betraf. Weiters mir bislang völlig unbekannt - Tapisserien wurden auch an den Außenseiten der Gebäude verwendet, z. B. entlang der Krönungskirche für einen französischen König.
Nach so langer Zeit erfüllen die Tapisserien auch heute noch ihren Zweck - grenzenlos zu beeindrucken und zu begeistern!!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen