Mittwoch, 30. Dezember 2015

beknackt [events] ... Wie zum Geier hast Du das erfahren? Einige (Geldspar-)Tipps für mehr Kultur 2016

Kürzlich wieder die selbe Szene wie schon so oft, quasi ein "Kultur deja-vu"! Da erzählt Hyde äußerst unschuldig, für welches Theaterstück sie eine letzte SUPER-günstige Karte bekommen hat und für eine Freundin brach fast eine Welt zusammen.

Ok, here's the deal! ICH schaue auch nicht den ganzen Tag nach diesen Sachen. Auch wenn es manchmal so wirkt als sei ich immer online, als Hydinger unterwegs in Sachen Kultur. Nö, ganz ehrlich, dieser Blog ist (bislang) wiiiirklich "nur" ein Hobby. Nur, ich weiß nur genau, wo ich nachschauen muss. Gleich ein paar Tipps dazu, siehe unten.

Ins Theater, Ballett oder in die Oper, in Ausstellungen und Museen gehe ich seit Jahren, meist alleine, weil ich nie so schnell rausfinde, wer was anschauen mag und leider auch nicht Zeit und Muse habe, das jedes einzelne Mal von jedem abzufragen. Wer auf andere wartet, weil's - natürlich - zu 2. lustiger ist, man sich nach einem Stück noch bei einem Gläschen Heiss- oder Kaltgetränk darüber unterhalten kann etc., der muss einfach proaktiv sein.



(Abb.: so friedlich das Mäderl, gell! ;-) LOL! gibt es auf dieser Seite als Glückwunschkarte, bin am Überlegen, ob ich die nicht bestellen soll; gesehen auf: www.strangefarmer.com)


Darum hier meine "Wie zum Geier hast Du das erfahren"-Tipps für mehr Kultur im 16er Jahr!

1) Nur ka Stress!
Vorweg: Alles ist super, nichts ist ein Muss. Macht Euch nix draus, wenn Ihr mal was versäumen solltet, was Ihr schon immer sehen wolltet. Es kommt immer Neues, Tolles, Spannendes nach! Versprochen! ;-)

2) Lest! Mehr!
Alles! Zeitungen (ich hts. nur noch online und wirklich eher nebenher am Wochenende), Blogs (außer "Mrs. Hyde" gibt es ja doch schon so einige Kulturgeschichten, Buchblogs, Filmblogs, ... ich stelle mal ein paar vor) und natürlich Facebook-Pages und Twitter-Feeds von Museen, Galerien usw. liken und mitlesen. Das hat mir schon so richtig viele tolle News verschafft! Und spezielle Veranstaltungsseiten wie Falter, events.at, esel.at usw. kann man sehr gezielt und spartenübergreifend suchen. Schließlich gibt's natürlich die Möglichkeit Euch via Newsletter zu versorgen. Ganz ehrlich - meins ist das nicht, weil Facebook oder Twitter einfach aktueller ist und ich ohnehin (wie wohl die meisten) ein übervolles Postfach haben.

3) Spontan ran oder planen!
Spontan ist immer gut, ABER - günstige Tickets sind da meist schon futsch. Vielleicht hilft Euch ein Trick öfter zu guter Unterhaltung zu kommen, wenn Ihr Euch Monatswünsche setzt. Ich sage jetzt bewusst nicht "Ziele", denn wenn Eure Jobs nur annähernd so saisonal fordernd sind wie meiner, dann weiss ich fix, dass man sich das in die Haare schmieren kann. Darum Wünsche. Klingt netter und ist nicht ganz so verpflichtend. Schließlich soll Kultur Spaß machen und nicht eine weitere Verpflichtung sein! Bei mir ist das so, dass ich zumindest 1x/Woche iiiirgendwas Kulturelles (zu kleinem Budget) machen möchte. Und darum schaue ich - meist eher zeitig im Voraus - gelegentlich wann ich Zeit habe und was sich so tut.


4) Vermehret Euch!
Nicht so richtig! Also, FreundInnen sollen auch mal mitkommen ins Theater. So. Wie wäre es mit einem fixem Datum - immer zum Monatsletzten, -ersten, jeden 7. Tag des Monats? Oder ein stehendes Date ausmachen und die Weibsn und Hawara zusammentrommeln. Keine Ahnung, macht, wie es für Euch gut ist! Bei mir hat ein erster Test leider noch nicht den gewünschten Effekt gehabt, aber ich bleib dran. Versuchen schadet nie! Wer in den eigenen Kreisen nicht so richtig fündig wird, kann bei InterNations, Meet-up und Yelp und wie die Freizeit-Plattformen so alle heissen, einfach anklicken und mitgehen. Nachteile, ja, buhu, man muss einen Schritt ins Ungewisse machen und oft wird nur Englisch gesprochen (viele internationale Gruppe), aber Vorteile hier, sehr große Vorteile, man lernt sehr schnell viele NEUE Leute kennen, kommt zu Dingen, die man alleine nicht bekommen hätte, lernt ev. gleich Fremdsprachen mit etc. Das macht echt sehr großen Spaß!

5) Angebote nutzen! Für alle Budgets!
SOOO viele Museen und sonstige Anbieter des kulturellen Schmauses für Hydinger und KonsortInnen bieten Extras wie z. B. open doors, behind the scenes, Vernissagen und/oder Finnisagen, Freundinnen-Tage, Aktionen zu Speziellem wie zu Muttertag, zum Nationalfeiertag etc. You name it! Eines der besten Extras sind wöchtentliche "Aktionen", wenn man so will, wie beispielsweise das MAK in Wien hat: am DI abends kann man gratis rein! Jippie! Außerdem gibt's viele Aktionen, Gutscheine und Freikarten von den Veranstaltern selbst (z. B. über die Snip Cards), ich hab sowas über den Ö1-Club, culturall (weil ich relativ häufig Tickets buchen, die darüber laufen, bekommt man ab und an was geschenkt) über den Arbeitersamariterbund und den Alumni Club der Uni Wien, die mich alle schön mit Kultur versorgen. Weiters zahlt es sich aus Abo-Konditionen genau durchzuschauen und durchzurechnen! Auch so kann man sogar mit kleinem aber clever eingesetztem Budget viel rausholen.

Ich find das Stöbern nach Deals ab und an richtig lustig! Vor allem darf man nicht unterschätzen, so kommt man durchaus auch mal in für einen untypische Veranstaltungen, die sich seeehr oft als richtig fein erweisen und Augen öffnen.

Aktuell hat das Burgtheater übrigens Weihnachts-Aktionen für Last Minute-Tickets! Auch das gesehen auf FB!


 
(Abb.: so süß, ein Weihnachts-Geldferkerl!; gesehen auf: www.themummyblogger.co.uk)


Mrs. Hyde sagt alle Ihren Leserinnen und Lesern ein GROSSES Danke für einen tollen Blogstart 2015! Danke für's Mitverfolgen auf Facebook! Ihr seid super! Ich hab schon sehr viele neue Ideen für 2016, schaun ma mal was das neue Jahr so alles bringt! Jippie!

Schöne Feiertage und guten Rutsch!
Eure Mrs. Hyde

Dienstag, 15. Dezember 2015

bestaunt [Collage] ... Cornell, ein unbekannter Eigenbrödler im KHM

Fantastisch! Hätte ich nur 1 Wort zu Joseph Cornell zur Verfügung, es wäre fantastisch. Ein weiteres, das seine Werke sehr gut charakterisieren würde, wäre bezaubernd. No. 3 märchenhaft, No. 4 schrullig, No. 5 kreativ.

Ohne viel über den in Europa eher unbekannten Cornell zu kennen, habe ich mich ziemlich unbeleckt in die neue Ausstellung ins Kunsthistorische Museum begeben. Die kleine Ausstellungsfläche der Sonderschau ist deutlich überschaubarer als sonst, und doch passt genau das so perfekt zum häufig in Miniaturformaten arbeitenden Cornell.
(Abb.: der in Europa weitgehend unbekannte Künstler Joseph Cornell zählt in den USA zu einem der ganz Großen, besonders da er Wegbereiter für viele Richtungen der modernen Künste war; gesehen auf: users.clas.ufl.edu)


Ein Sammler wie er im Buche steht, ramscht der zeitlebens eher zurückgezogene und sozial isolierte Cornell alles zusammen, was er bekommen kann. Und macht daraus Kunst wie aus einer anderen Welt und Epoche! Aus Buchseiten werden filigrane Figürchen ausgeschnitten und liebevoll völlig neu zusammengesetzt, Setzkästen mit zahllosen kuriosen Fundstücken erschaffen komplett neue Welten, Vogelkäfige beherbergen wunderbare Tierchen. Fast alles ist verspielt und soll (leider jetzt nicht mehr möglich) zum Spieen dienen, vieles hat Doppeldeutigkeiten und manche Werke auch versteckte Botschaften.


(Abb.: Kunst im Kästchen - Cornell hat ganze Welten in Miniaturformaten erschaffen; gesehen auf: www.ibiblio.org)


Die Widersprüche und Brüche in seinem Leben und seiner Persönlichkeit faszinierten mich ebenso. Er hat die Kunst geliebt, war jedoch selbst nicht künstlerisch begabt, er liebte Ballerinas, aber Beziehungen zu Frauen (oder Männer) hatte er nie wirklich, er hatte Sehnsucht nach schönen europäischen Städten (Fernweh ist auch der Titel der Ausstellung), hasste es aber zu reisen usw.

Seine Collage-Technik und Videoschnittkunst werden zu wichtigen Wegbereitern für Surrealisten und Pop-art. Der Eigenbrödler Cornell war seiner Zeit weit voraus! Wer Art Journaling, Scap Booking, Soul-Collagen und dergleichen mag, wird diese Ausstellung lieben. Eine Ausstellung, die einen augenblicklich eine ganze Weile aus der hektischen Vorweihnachtswelt entrückt. Bitte mehr davon!