(Foto: das Logo der "Sons of Anarchy", der "Reaper"; gesehen auf: www.dragoart.com)
Entdeckt habe ich "Sons of Anarchy" (2008-14) als eine der Serien, die absolut JEEEDER zu kennen scheint ... außer good old moi! Na dann ... Die Geschichte ist kurz erzählt: es geht um einen kalifornischen Motorrad-Club a la Hell's Angels und was die so alles Kriminelles anstellen. Punkt.
Generell bin ich ja kein Fan von verherrlichten Kriminellen, weder in echt noch in Serien, so hab ich auch Dexter nicht lange ausgehalten und - jetzt müssen viele stark sein - Breaking Bad ist sowas von einer gequirlten Scheisse, das ging nicht mal eine Staffel lang gut für mich. Na gut, jedem das seine ... Geb's wenigstens ehrlich zu!!! Ich bin erleichtert, ein schreckliches Geheimnis ist endlich vom Gewissen geredet! :-p
Zurück zu SOA (oder wie ich sie getauft habe, SOB, also Sons of Bullshit). Ja, es ist sehr gut geschrieben, dafür hat der USA-weit nicht unberühmte Mann der Hauptdarstellerin Katey Sagal als Gemma, Kurt Sutter himself schon gesorgt. Katey wiederum ist ALLEN ALLEN ALLEN von Euch 100%ig durch "Eine schrecklich nette Familie" als die gute alte schrille Peggy hinlänglich bekannt. :D :D :D Da war sie schon immer urkomisch, aber sie kann ja SO viel mehr! WOW! Sie ist mit weitem Abstand die interessanteste weil widersprüchlichste Figur der ganzen Saga, die beste Schauspielerin und in Würde gealterte Schauspielerin in Bestform noch dazu.
Der männliche Hauptdarsteller ist Charlie Hunnam, Gemmas Sohn und Stiefsohn vom Clanchef, bis er später die Funktion selbst an sich reißt. Anfangs ist die Figur meiner Meinung nach mal völlig flach gespielt, dann wieder total überkompensiert, alles in allem unsicher aber nicht passend zur Rolle. Naja, die Steigerung ist doch deutlich zu erkennen, mein Liebling ist er bis zuletzt jedoch nicht geworden. Bekannt ist Hunnam wohl am ehesten noch aus der Serie "Queer as Folk" und einigen wenigen halbwegs verbreiteten Filmen wie "Children of Men", "Pacific Rim" u.a.
(Foto: die beiden "Sons of Anarchy"-Hauptdarsteller, Charlie Hunnam und die großartige Katey Sagal; gesehen auf: www.popsugar.com)
Zahlreiche super Nebendarsteller (männlich, die Damen sind eher vernachlässigbar interessant bis lästig) ergänzen das Team grandios: da wären zum einen Ron "Hellboy" Perlman, der wahnsinnig gut ist in SOA als Charter-Chef (also quasi Häuptling einer Einheit) und Mitgründer der ganzen Gschicht. Weiters sind noch der Schotte mit dem markant zerschlitzten Gesicht Tommy Flanagan und der charismatische Kanadier Kim Coates zu sehen.
Durchaus nicht uninteressant ist die Figur eines Nebendarstellers, der sehr geschickt in die Geschichte eingeführt wird, dann zum Liebhaber der gar nicht beschaulichen Clan-Mama und zum Geschäftspartner des Sohnemanns wird: Jimmy Smits, der u.a. häufig einen Cop gespielt hat und in 2 Star Wars-Filmen groß rausgekommen ist.
(Foto: die letzten, öhm, Überlebenden(?), der Serie; gesehen auf: www.rollingstone.com)
Doch - wie SINNLOS diese ganze Geschichte ist, ist einfach nicht zu packen! Weil: wir sind ganz normale Menschen, wir wollen unseren Kindern doch nur ein besseres Leben ermöglichen, drum knallen wir alles ab, foltern, fackeln ab, erstechen und erwürgen so ziemlich jede und jeden, der nicht auch kriminell ist oder uns am kriminell sein hindern will. Anscheinend deren verquerer Ehrenkodex?
Na eh klar. :-O
Die Frauen heissen zwar alle sehr lieb und respektvoll "old lady", aber wehe sie geben mal was zu bedenken oder haben eine eigene Meinung, dann werden sie schon auch grün und blau geprügelt und zurück an den Herd geschickt oder man versucht sie umzubringen, weil was macht die das Maul auf, aber echt wahr. Wenn Männer anderen was auswischen wollen, gang-raped man halt die "old lady" vom Gegenspieler, weil die versteht das schon wie das halt so läuft. Jo, und dass in dieser perversen, extrem gewalttätigen Welt Babies und Kinder aufwachsen, tja, wurscht.
Muss man SOWAS im 21. Jahrhundert allen Ernstes im Fernsehen zeigen?!?! Don't get me started!
Gut fand ich, dass viele Charaktäre dann doch wieder sehr lebensnahe dargestellt wurden: manche haben halt ihre Spinnereien, Vorlieben, Eigenheiten, Ecken und Kanten. Das kam gut rüber und ließ nichts platt wirken.
Die letzten Episoden wurden vor kurzem ausgestrahlt, nun hat sich's ausgefahren. Mein Fazit: die zum Teil wirklich großartigen SchauspielerInnen, alen voran "old lady" Katey Sagal, haben mir trotz ekeligem Grundtenor der Geschichte ansich doch 7 von 10 Empfehlungspunkte entluchst.